\begin{definition}[Tonvorrat] Ein \vocab{Tonvorrat} ist eine Menge von $n$ Tönen pro Oktave, welche ungefähr gleichmäßig verteilt sind. \end{definition} \begin{definition} Wir definieren eine Metrik auf der Menge der Tonvorräte, wobei $\text{dist}(T, T')$ die minimale Anzahl an Halbtonschritten sei, die geändert werden müssen, um von $T$ zu $T'$ zu gelangen. \end{definition} \begin{definition} Eine \vocab{Modulation} ist ein Wechsel c$\sharp$\footnote{Enharmonisch auch als $d\flat$ bekannt} Tonvorrates, der nicht auf komplett absurde Weise geschieht. (``lokal sinnvoll'', einzelne Töne werden minimal verändert) \end{definition} Tonvorräte: \begin{itemize} \item $n=2$ : \begin{itemize} \item 6,6 (Halbtonschritte EDO12) z.B. $C, F\sharp$ \item $7,5$ z.B. $C,G$ mögl. Modulation $C,G \to C,G\flat (6,6) \to D\flat,G\flat (5,7)$ \item $8,4$ \end{itemize} \item $n=3$ \begin{itemize} \item $4,4,4$ z.B. $C,E,G\sharp$ \item $4,3,5$ z.B. $C,E,G$ (\vocab{Dur}) \item $3,4,5$ z.B. $C,E\flat, G$ (\vocab{Moll}) \end{itemize} Mögl. Modulationen: $C,E,G \to C, E\flat, G (3,4,5)$, $C,E,G \to B,E,G (3,4,5)$, $C,E,G \to C,E,G\sharp (4,4,4)$ Insbesondere kommt man von $C,E\flat, G$ über $C,E,G$ nach $B,E,G$ (Verschiebung um ein Terz) \item $n=4$ \begin{itemize} \item $3,3,3,3$ z.B. $C, E\flat,G\flat,A$ \item $3,3,2,4$ $C,E\flat, G\flat, A\flat$ $(A\flat^7)$ \item $2,3,3,4$ $C,D,F,A\flat$ ($f^6$) \item $3,2,3,4$ $C,E\flat, F, A\flat$ ($f^7$) \end{itemize} Mögl. Modulationen: $A\flat, C, E\flat, G\flat \to A \flat, C, E\flat F (4,3,2,3)$ $A\flat, C, E\flat, G\flat \to A \flat, C\flat, E\flat, G\flat (3,4,3,2)$ Insbesondere kommt man von $A\flat, C, E\flat, F$ nach $A\flat, C\flat, E\flat, G\flat$ (Verschiebung um eine kleine Terz). Modulationen mit zwei Änderungen: $A, C, D, G\flat = F\sharp$ ($D^7$) $A,B,E\flat=D\sharp, G\flat = F\sharp$ $(B^7)$ $A,C,E\flat,F$ ($F^7$) Die Modulation von $D^7$ nach $A\flat^7$ wird als \vocab{tritone substitution} bezeichnet. \item $n = 5$ \begin{itemize} \item $3,2,2,3,2$ (Pentatonik) \end{itemize} \item $n=6$ \begin{itemize} \item $2,2,2,2,2,2$ (Ganztonleiter) \end{itemize} \item $n=7$ \begin{itemize} \item $2,2,1,2,2,2,1$ \end{itemize} Je nach Wahl des Grundtones ergibt sich Dur oder Moll. Je früher die Halbtonschritte kommen, desto dunkler ist die Tonart. Modulationen verschieben um eine Quinte $\leadsto$ \vocab{Quintenzirkel} \end{itemize} \begin{quote} ``Im Prinzip ist Game of Thrones ein großes Jazz Stück'' - Man erwartet gewisse Dinge, die manchmal eintreten und manchmal nicht. \end{quote} \subsection{Stabilität von Akkorden} \begin{definition} Ein Akkord heißt \vocab{stabil} wenn keine Auflösung erwartet wird. (Wir könnten das Stück auf diesem Akkord beenden) \end{definition} Leitton (Auflösung kl. Halbton nach oben) c g b d $\frac{8}{3}, 4, 5, 6$ bzw. $8, 12, 15, 18$. Die Erinnerung an den Grundton $c$ macht den Akkord instabil.