musiktheorietheorie/musixtex/doc/notationMistakes/sottiger.tex
Josia Pietsch 200080fe9d Tag 6
2022-03-27 12:09:14 +02:00

1104 lines
30 KiB
TeX

\documentclass[12pt,twoside]{article}
\usepackage{a4}
\usepackage{musixtex}
\usepackage[german]{babel}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage{randtext}
\input coulhack
\raggedbottom
\setlength{\textwidth}{18cm} \setlength{\textheight}{26cm}
\setlength{\oddsidemargin}{0pt}\setlength{\evensidemargin}{0pt}
\setlength{\parindent}{0cm}\setlength{\parskip}{.5cm}
\setlength{\marginparwidth}{1in} \setlength{\marginparsep}{0pt}
\setlength{\hoffset}{-1cm}
\setlength{\voffset}{-2.5cm}
%\setlength{\headsep}{2cm}
\setlength{\itemsep}{0cm}
\newcommand{\milieu}[1]{\begin{center}{#1}\end{center}}
\newcommand{\pruneau}{$\bullet$~}
\newcommand{\subsec}{\vspace{-1cm}\subsection{~}\vspace{-.5cm}}
% \today should work the same in theory
%\def\mytoday{\ifcase\month\or
% January\or February\or March\or April\or May\or June\or
% July\or August\or September\or October\or November\or December\fi
% \space\number\day, \number\year}
\def\notess{\vnotes2.4\elemskip}
\def\notesss{\vnotes1.7\elemskip}
\def\notesm{\vnotes1.5\elemskip}
\def\appog{\multnoteskip\tinyvalue\tinynotesize}
\newcommand{\zcn}[2]{\zcharnote{#1}{#2}}
\newcommand{\lcn}[2]{\lcharnote{#1}{#2}}
\newcommand{\ccn}[2]{\ccharnote{#1}{#2}}
\newcommand{\nxst}{\nextstaff}
\def\hhqsk{\off{.7\elemskip}}
\newcommand{\twoextr}[2]
%{\begin{music}\let\extractline\hbox
{\let\extractline\hbox
\hbox to \hsize{
\hfill
\startextract #1
\zendextract\hfill
\startextract #2
\zendextract
\hfill}
%\let\extractline\centerline\end{music}}
\let\extractline\centerline}
\accshift=0mm
\geometricskipscale
\nostartrule
\nobarmessages\nobarnumbers
\let\extractline\centerline
\begin{document}
\milieu{\ppfftwentynine Sammlung der Irrtümer beim Notensatz}
\milieu{\medtype oder}
\milieu{\ppfftwentyfour Essay über die Kunst des guten Notensatzes}
\milieu{\Huge Jean-Pierre Coulon}
%\centerline{\tt
%\kern3.5em{obs-nice}\kern-4.5em{@}\kern-3.5em{coulon}\kern4.5em{.fr}}
\centerline{\tt \randomize{coulon@obs-nice.fr}}
%\milieu{\mytoday}
\milieu{\today}
\milieu{\large gedacht f"ur:}
\begin{itemize}
\item Anwender von Notensatz-Software,
\item Entwickler solcher Software,
\item konventionelle Notenstecher,
\item Notensammler,
\item jene mit geschärftem Blick für Fragen der \textit{Semantik},
\textit{Semiologie},
\textit{Philologie} , u. a.
\end{itemize}
{\footnotesize NB: Die verwendeten Beispiele sind selbstverständlich
musikalisch wertlos; spielen Sie diese also nicht auf ihrem
Instrument nach :-)\\
Um mich auf das wesentliche zu beschränken und mangels
ausreichender Fachkompetenz, behandle ich keine der benachbarten,
aufregenden Sachgebiete:
\pruneau Musiktheorie, Harmonielehre, Komposition u. a.\\
\pruneau Vergleichstests verschiedener Notensatzprogramme ,\\
\pruneau wie die zitierten Symbole in den einzelnen Epochen zu
interpretieren sind,\\
\pruneau Fragen des Copyrights,\\
\pruneau Schlagzeug-Notation und Zupfinstrument-Tabulaturen,\\
\pruneau sehr frühe und avantgardistische Musiknotation.\\
}
\section{Grundsätzliches}
\subsec
Wenn Noten zur gleichen Zeit in der gleichen Notenzeile
auftreten, sind zwei Schreibweisen möglich: als Akkord oder
mehrstimmig (\textit{polyphon}):
\twoextr
{\NOtes\qu c\zq c\qu e\en
\Notes\ibu0e2\zq c\qb0e\zq d\tqh0f\en}
{\NOtes\zql c\qp\zql c\qu e\en
\Notes\ibl0c2\ibu1e2\zqb0c\qb1e\tbl0\zqb0d\tqh1f\en}
Natürlich erfordert ein unterschiedlicher Rhythmus der
Einzelstimmen die polyphone Schreibweise.
\eject\milieu{\ppfftwenty Ab hier gilt:}
{\ppfftwentyfour Linke Seite: fehlerhaft. \hfill Rechte Seite:
richtig. }
\subsec
Bemühe Dich, die Stellen, an denen die \textit{Seiten gewendet}
werden müssen, für den Musiker annehmbar zu setzen; anderenfalls
wird er entweder jemanden zum Blättern benötigen oder mit
aneinandergeklebten Photokopien herumexperimentieren. Seitdem
moderne Notenausgaben kleiner als früher sind, verlangt diese
Forderung einen höheren Aufwand vom Notensetzer.
{\footnotesize Die tatsächliche Druckgröße (d.\,h. weggelassene
Ränder) der meisten Noten aus früheren Epochen entspricht nahezu dem
üblichen Format der meisten moderner Ausgaben einschließlich der
Ränder.
}
Eine einfache Lösung bietet sich durch Verwendung einer kleinen
Stichgröße. Es ist aber besser, auf Kosten von mehr Aufwand eine
größere zu verwenden, um den Platz vernünftig auszunutzen.
Die folgenden Beispiele nehmen den gleichen horizontalen
Raum ein, jedoch ist das rechte leichter zu lesen:
\bigaccid
\begin{music}\let\extractline\hbox
\hbox to \hsize{
\hfill
\smallmusicsize
\setclef1{\treble}
\startextract%
\notess\ibbu0c1\qb0c\qb0{^c}\qb0d\tqh0{^d}\en
\notess\ibbu0f{-1}\qb0{g}\qb0{_g}\qb0f\tqh0e\en
\bar%
\notess\ibbu0c0\qb0{^cc}\qb0{=c}\tqh0c\en
\zendextract\hfill
\normalmusicsize
\startextract%
\notesss\ibbu0c1\qb0c\hqsk\qb0{^c}\qb0d\hqsk\tqh0{^d}\en
\notesss\ibbu0f{-1}\qb0{g}\hqsk\qb0{_g}\qb0f\tqh0e\en
\bar%
\notesss\ibbu0c0\qb0{^cc}\hqsk\qb0{=c}\tqh0c\en
\zendextract
\hfill}
\let\extractline\centerline\end{music}
Außerdem mußt Du auch die Abstände zwischen den Zeilen des Systems
verändern, um keinen vertikalen Raum zu verschwenden
(s. meine Ausgabe von Dusseks Klaviersonate Op. 35-3).
\subsec
Wähle horizontale Zwischenräume, die sich entsprechend der
Notenlänge vergrößern, nicht linear dazu. Ich persönlich bin
glücklich mit
1 : \hbox{$\sqrt{2}\approx 1.414$},
um ein Längenverhältnis von 1 : 2 darzustellen, jedoch ist das keine
absolute Regel, besonders wenn Zweiunddreißgstel oder
Vierundsechzigstel vorkommen, weil diese dabei zu dicht
zusammengedrängt würden. Ändere den Abstand einer absoluten
Notenlänge innerhalb einer Zeile nie ohne guten Grund.
\nostartrule
\setclef1\treble
\hsize82.1mm
\startpiece
\NOTEs\hu c\sk\en
\NOTEs\qu c\en
\NOtes\cu c\en
\notes\ibbu0c0\qb0c\en
\notes\qb0{cc}\tqh0c\en
\setemptybar
\endpiece
\hsize18cm
\setclef1\treble
\twoextr
{\notes\hu c\en
\NOtes\qu c\en
\NOTes\cu c\en
\notes\ibbu0c0\qb0c\en
\Notes\qb0{cc}\tqh0c\en}
{\NOTes\hu c\en
\NOtes\qu c\en
\Notes\cu c\en
\notes\ibbu0c0\qb0{cc}\en
\notes\qb0c\tqh0c\en}
{\footnotesize Wenn ein System mehrere Zeilen hat, bestimmt die
Stimme mit den \textbf{kürzesten} Notenwerten die alle anderen Abstände.
Liedtext, soweit vorhanden, kann noch größere Abstände fordern.
}
\subsec
Hier ein guter Grund, engen Notenabstand zu verändern:
die Vermeidung von Kollisionen:
\twoextr
{\notesss\ccu c\ibbl0k2\qb0{jklm}\tqb0{^n}\en}
{\notesss\ccu c\hqsk\ibbl0k2\qb0{jklm}\hqsk\tqb0{^n}\en}
\subsec
Wenn keine andere Stimme es verlangt, sollen Notenhälse
ebenfalls in die Abstandsberechnungen einbezogen werden:
\largemusicsize
\twoextr
{\notes\ibbu0d0\qb0{ded}\tqh0e\ibbl0k0\qb0{jkj}\tqb0k\en}
{\notes\ibbu0d0\qb0{ded}\tqh0e\hqsk\ibbl0k0\qb0{jkj}\tqb0k\en}
\subsec
Verschiebe die vertikale Ausrichtung nicht unter dem Vorwand, genug
Platz für die Vorzeichen zu lassen:
\setstaffs1{2}\setclef1\bass\startrule\bigaccid
\twoextr{
\notesm\ibbu0I2\qb0{IJK}\tqh0L\nxst\ibbu0d2\qb0{de}\hhqsk\qb0{^f}\tqh0g\en
\bar%
\NOtes\ql M\nxst\hhqsk\qu{^h}\en}
{\notesm\ibbu0I2\qb0{IJ}\hhqsk\qb0K\tqh0L\nxst\ibbu0d2\qb0{de}\hhqsk\qb0{^f}\tqh0g\en
\bar%
\NOtes\hqsk\ql M\nxst\hqsk\qu{^h}\en}
\nostartrule
\subsec
Schreibe die tiefere Note eines \textit{Sekundenintervalls} in
einem Akkord \textbf{links}. Im polyphonen Satz hingegen sollte sie
\textbf{rechts} stehen.
\largemusicsize\setstaffs1{1}\setclef1{\treble}
\twoextr
{\NOtes\rq b\zq{ce}\qu g\en
\NOtes\rq b\zq{^ce}\qu g\en
\NOtes\rq c\rq e\rq g\qu b\en
\doublebar%
\NOtes\zql b\roffset{.9}{\qu c}\en
\notes\ibbu0c0\loff{\ibl1b{-1}\zqb1b}\qb0{cd}\en
\notes\tbl1\zqb1a\qb0c\tqh0d\en}
{\NOtes\rq c\zq{be}\qu g\en
\NOtes\sh c\rq c\zq{be}\qu g\en
\NOtes\rq c\zq{be}\qu g\en
\doublebar%
\NOtes\zqu c\roffset{.9}{\ql b}\en
\notes\ibbu0c0\roff{\ibl1b{-1}\zqb1b}\qb0c\hqsk\qb0d\en
\notes\tbl1\zqb1a\qb0c\tqh0d\en}
{\footnotesize Ich lasse Fälle von Stimmkreuzung aus. Störe Dich
nicht an dem Vorzeichen, das zur oberen Note gehört, auch nicht an
Noten außerhalb dieser Sekunde.
}
\subsec
Im polyphonen Satz sollen Noten gerade soweit verschoben sein, um sie
zu unterscheiden, jedenfalls weniger als der Abstand für eine
Sekunde:
\Largemusicsize\generalmeter{\empty}\setstaffs1{1}\setclef1\treble
\twoextr
{\NOtes\zql c\roff{\zqu e}\qu g\en
\NOtes\zql c\zqu e\qu g\en
\NOtes\zql c\roffset{.2}{\zqu f}\qu g\en
\NOtes\zqlp c\roff{\zqup f}\qup h\en}
{\NOtes\zql c\loffset{.2}{\zqu g}\qu e\en
\NOtes\zql c\loffset{.2}{\zqu g}\qu e\en
\NOtes\zql c\roff{\zqu f}\qu g\en
\NOtes\loffset{.2}{\zqu h}\pt c\pt f\pt h\zql c\qu f\en}
{\footnotesize Merke für den Fall punktierter Noten: die
Punkte müssen vertikal ausgerichtet werden.}
\subsec
Manchmal müssen die Punkte so plaziert werden, damit jede
Zweideutigkeit vermieden wird:
\twoextr
{\NOtes\ibu0h0\roffset{.9}{\zql g\pt h}\qb0h\en
\notes\tbbu0\tqh0h\en
\NOtes\zqlp g\qu i\en
\Notes\qu j\cl f\en
\Notes\zql e\qu k\en}
{\Notesp\loffset{.3}{\ibu0h0\zqb0h}%
\loffset{.5}{\raise.15\Interligne\hbox{\pt h}}\roffset{.8}{\zql g}\sk\en
%\NOtes\ibu0h0\loffset{.2}{\pt h}\roffset{1.4}{\zql g}\qb0h\en
\notes\tbbu0\tqh0h\en
\NOtes\pt f\zql g\qu i\en
\Notes\qu j\cl f\en
\Notes\zql e\qu k\en}
\subsec
Im zweitimmigen polyphonen Satz sollen die Notenhälse der Oberstimme
nach oben zeigen, auch wenn die anderen Stimme eine Pause hat:
\normalmusicsize\setclef1{\bass}
\twoextr
{\NOTesp\zw H\hup a\en
\Notes\qu N\hroff{\liftpause{-2}}\ql{MKLM}\en}
{\NOTesp\zw H\hup a\en
\Notes\qu N\liftpause{-2}\qu{MKLM}\en}
{\footnotesize(Das gleiche gilt für die untere Stimme.)}
\subsec
Einige Verbindungen von Noten oder Pausen können musiktheoretisch
korrekt, jedoch der Lesbarkeit hinderlich sein:
\normalmusicsize
\generalmeter{\meterfrac44}\setclef1\treble
\twoextr
{\notes\cu c\en
\bar%
\notes\cu d\en
\Notes\qp\en
\notes\ibu0f2\qb0{efgh}\tqh0i\en
\bar
\znotes\en}
%\notes\cl j\en}
{\notes\cu c\en
\bar%
\notes\cu d\ds\ds\cu e\en
\notes\ibu0g2\qb0{fgh}\tqh0i\en
\bar
\znotes\en}
Mit anderen Worten: Pausen sollen nicht wie synkopierte Noten
fungieren.
Teile in einem 3-er-Schlag eine Pause auf, die auf den zweiten und
dritten Schlag fällt. Verbalkte Noten bedürfen weniger Sorgfalt.
{\footnotesize Jemand könnte vorbringen, daß in der alten
Musik die Fähnchen-/Balkenschreibung etwas über den Grad der
Artikulation ausdrückt. Doch deren Regel stimmt fast immer mit
einer \textit{vernüftigen} Artikulation überein.
}
\section{Verbalkung}
\subsec
Balken sollten eine angemessene Schräge haben. Früher hätte man
eine zu geringe Steigung vermieden, weil die Druckerschwärze
boshafterweise versucht, den winzigen Winkel zwischen diesen Balken
und den Notenlinien auszufüllen. Für eine Tonleiter oder ein
Arpeggio kann diese Steigung weder steiler sein, als sie durch durch
die Noten gebildet wird, noch flach. Es muß ein Kompromiß
gefunden werden. Hier ein Beispiel mit einer Lösung zweier
unterschiedlicher Herausgeber:
\generalmeter{\empty}
\setstaffs1{1}\setclef1{\treble}
\twoextr{
\notes\ibbu0a6\qb0{cdefg}\tqh0h\en
\notes\ibbu0g0\qb0{cdefg}\tqh0h\en}
{\notes\zcn q{\scriptsize Peters, 19. Jht.}\ibbu0a4\qb0{cdefg}\tqh0h\en
\notes\zcn q{\scriptsize Henle, 20. Jht}\ibbu0e1\qb0{cdefg}\tqh0h\en
\notes\zcn q{empfohlen}\ibbu0d2\qb0{cdefg}\tqh0h\en}
%\footnotesize{If you want to imitate some French publishers :}
\footnotesize{Wenn Du manche französische Herausgeber nachahmen willst:}
\startextract%
\notes\ibu0d2\ibbu1d2\qb1c\qb0{defg}\tbu0\tqh1h\en
\notesss\ibu0i0\ibbbu1i0\qb1j\qb0{eg}\tbu0\tqh1j\en
\zendextract
\newpage
\subsec
Die Balkensetzung soll an den Kontext angepaßt werden. Die
Plazierung variiert abhängig davon, ob diese Notengruppe einzeln
steht oder in Folge:
\startextract
\NOTes\hu c\hu d\en
\bar
\NOtes\qu f\en
\notes\ibbu0f4\qb0{ceg}\tqh0j\en
\NOtes\qu{cd}\en
\bar%
\NOtes\qp\en
\NOTes\hu f\en
\zendextract
\twoextr
{\notes\ibbu0f4\qb0{ceg}\tqh0j\en
\notes\ibbu0f4\qb0{ceg}\tqh0j\en
\notes\ibbu0f4\qb0{ceg}\tqh0j\en
\notes\ibbu0f4\qb0{ceg}\tqh0j\en}
{\notes\ibbu0h1\qb0{ceg}\tqh0j\en
\notes\ibbu0h1\qb0{ceg}\tqh0j\en
\notes\ibbu0h1\qb0{ceg}\tqh0j\en
\notes\ibbu0h1\qb0{ceg}\tqh0j\en}
\subsec
Vermeide Z-förmige Balken, wie sie in früheren Ausgaben zu finden
sind:
\vspace{10pt}
\normalmusicsize
\setclef1\bass
\twoextr
{\Notes\ibu0E{-4}\qb0G\zq{Nc}\qb0e\en
\Notes\zq{Nc}\qb0e\zq{Nc}\tqb0e\en}
{\Notes\ibl0H2\qb0G\en
\Notes\zq{Nc}\qb0e\zq{Nc}\qb0e\zq{Nc}\tqb0e\en
\doublebar%
\Notes\cu G\en
\Notes\ibl0a0\zq{Nc}\qb0e\zq{Nc}\qb0e\zq{Nc}\tqb0e\en}
\subsec
Balken sollten Hilfslinien niemals kreuzen:
\vspace{10pt}
\setclef1{\treble}
\twoextr
{\notes\ibbl0q3\qb0{qrstuvw}\tqb0x\en}
{\notes\ibbl0o1\qb0{qrstuvw}\tqb0x\en}
\subsec
Beeinflusse die Balkensetzung nicht, um Pausen in ihrer üblichen
Höhe zu setzen. Versetze lieber die Pausen.
\twoextr
{\Notes\ibl0k1\qb0n\ds\tqb0o\en
\Notes\ibl0l0\qb0o\ds\tqb0o\en}
{\Notes\ibl0n1\qb0n\raise2\Interligne\ds\tqb0o\en
\Notes\ibl0o0\qb0o\raise2\Interligne\ds\tqb0o\en}
\section{Halte- und Bindebögen}
\subsec
Bei \textbf{gebundenen} Noten beginnt und endet der Bogen über oder
unter der \textbf{Mitte} des Notenkopfes. \textbf{Haltebögen}
jedoch beginnen und enden vertikal ausgerichtet am Rand des
Notenkopfes und nicht höher als dieser. Um Zusammenstöße mit
Notenhälsen zu vermeiden, kann die erste Regel verletzt werden.
\vspace{10pt}
\largemusicsize
\twoextr
{\NOtes\isslurd0c\isluru1c\qu c\tsslur1 d\qu d\tsslur0e\qu e\islurd0f\qu f\en
\bar%
\NOtesp\tslur0f\roff{\itied0f}\qup f\en
\NOtes\ttie0\qu f\en}
{\NOtes\islurd0c\hroff{\isluru1c}\qu c\tslur1d\qu d\tslur0e\qu e\itied0f\qu f\en
\bar%
\NOtesp\ttie0\itied0f\qup f\en
\NOtes\ttie0\qu f\en}
{\footnotesize Merke, daß der Haltebogen "`ruhiger"' wird.}
\newpage
\subsec
Vermeide indessen "`Akrobatik"', um diese Regeln strikt einzuhalten:
%\vspace{10pt}
\largemusicsize
\twoextr
{\NOtes\islurd0c\qu c\tsslur0j\ql j\en
\NOtes\isluru0j\ql j\ql o\midslur5\tslur0k\ql k\en}
{\NOtes\isslurd0c\qu c\tsslur0j\ql j\en
\NOtes\isluru0l\ql j\ql o\tslur0m\ql k\en}
\vspace{-6pt}
\subsec
In manchen Epochen wurde ein einzelner Haltebogen auf \textbf{alle}
Noten eines einzelnen Akkords bezogen. Sonderfälle sind so häufig
geworden, daß es besser ist, alle Haltebögen explizit zu setzen.
\largemusicsize
\twoextr
{\NOtes\itieu0g\zq{ce}\qu g\en
\bar%
\NOtes\ttie0\zq{ce}\qu g\en}
{\NOtes\itied0c\itenl1e\itieu2g\zq{ce}\qu g\en
\bar%
\NOtes\ttie0\tten1\ttie2\zq{ce}\qu g\en}
\vspace{-10pt}
\subsec
Verbindungen von Halte- und Bindebögen mit Punkten und Verzierungen:
\twoextr
{\NOtes\isluru0j\upz k\ql j\tslur0k\upz l\ql k\en
\NOtes\isluru0n\ql n\shake o\tslur0o\ql m\en}
{\NOtes\isluru0l\upz j\ql j\tslur0m\upz k\ql k\en
\NOtes\isluru0n\ql n\shake q\tslur0m\ql m\en}
\vspace{-10pt}
\subsec
Verbindungen von Halte- und Bindebögen:
\twoextr
{\NOtes\itied0d\qu d\en
\bar
\NOtes\ttie0\islurd1d\qu d\tslur1c\qu c\en
\NOtes\islurd1e\qu e\tslur1f\itied0f\qu f\en
\bar
\NOtes\ttie0\qu f\en}
{\NOtes\islurd1d\itied0d\qu d\en
\bar
\NOtes\ttie0\qu d\tslur1c\qu c\en
\NOtes\islurd1e\qu e\itied0f\qu f\en
\bar
\NOtes\tslur1f\ttie0\qu f\en}
\vspace{-6pt}
{\footnotesize Streicher werden das als offensichtlich empfinden.}
\subsec
Der gepunktete Bogen ist die beste Weise, einen \textit{Bogen des
Herausgebers} hervorzuheben:
\setclef1{\treble}
\twoextr
{\NOtes\islurd0c\qu c\tslur0d\qu d\en
\NOtes\zcn a{\smalltype\bf (}\islurd0d\qu e%
\zcn b{\smalltype\bf ~)}\tslur0e\qu f\en
\NOtes\islurd0g\zqu g\hsk\zcn c{\bf /}\hsk\tslur0h\qu h\en}
{\NOtes\islurd0c\qu c\tslur0d\qu d\en
\NOtes\dotted\islurd0e\qu e\tslur0f\qu f\en
\NOtes\dotted\islurd0g\qu g\tslur0h\qu h\en}
\section{Vorzeichen}
\subsec
Wenn sich eine Note mit Vorzeichen über mehrere Takte erstreckt,
wiederhole das Vorzeichen in den nächsten Takten nicht, außer
wenn dort ein Zeilen- und Seitenumbruch ist.
\twoextr
{\NOTEs\itied0b\itieu1j\zwh{^c}\wh{_i}\en
\bar%
\NOTes\ttie0\ttie1\zwh{^c}\hu{_i}\hu i\en}
{\NOTEs\itied0c\itieu1i\zwh{^c}\wh{_i}\en
\bar%
\NOTes\ttie0\ttie1\zwh c\hu i\hu{_i}\en}
\subsec
Wenn ein Vorzeichen auf \textit{Hilfsnoten} wirkt und es auch für
nachfolgende Noten gelten soll, muß es wiederholt werden.
\twoextr
{\notes\appog\ibbu0c2\qb0{^c}\tqh0d\en
\NOTes\wh c\en}
{\notes\appog\ibbu0c2\qb0{^c}\tqh0d\en
\NOTes\qsk\wh{^c}\en}
\subsec
Wenn eine Note mit einfachem einer mit doppeltem Vorzeichen folgt,
schreibe kein Auflösungszeichen vor dem einfachen Vorzeichen, es sei
denn, Du willst den Stil des 19. Jhts. nachahmen:
\vspace{-3pt}
\twoextr
{\NOtes\qu{>c}\lna c\qu{^c}\qu{<d}\lna d\qu{_d}\en}
{\NOtes\qu{>c}\qu{^c}\qu{<d}\qu{_d}\en}
\vspace{-3pt}
\subsec
Im polyphonen Satz beeinflussen Vorzeichen der einen Stimme die
andere nicht. Wenn dieses Vorzeichen auf die andere Stimme wirken
soll, ist es explizit zu schreiben.
\vspace{-3pt}
\normalmusicsize
\setstaffs1{1}\setclef1\treble
\twoextr
{\Notes\zql d\qu f\en
\bar%
\NOtes\zql c\qu{_e}\zql d\qu f\zql e\qu g\zql f\qu h\en
\bar\
\znotes\en}
{\Notes\zql d\qu f\en
\bar%
\NOtes\zql c\qu{_e}\zql d\qu f\zql{_e}\qu g\zql f\qu h\en
\bar
\znotes\en}
\vspace{-3pt}
{\footnotesize Zur Erinnerung: um 1600 wurde eine Fuge für Orgel
oder Cembalo in \textbf{vier} Zeilen geschrieben. Damit waren die
Vorzeichen zwischen den Zeilen unanhängig.
}
\vspace{-3pt}
\subsec
Früher hätte ein Vorzeichen auch für die entsprechenden Noten in
anderen Oktaven gegolten:
\startextract
\Notes\ibu0e4\qb0{^ceg}\tqh0j\en
\NOtes\zq{_b}\qu i\en
\zendextract
\vspace{-6pt}
Heutzutage müssen solche Vorzeichen klar ausgeschrieben werden:
\twoextr
{\Notes\ibu0e4\qb0{^ceg}\uppersh c\tqh0j\en
\NOtes\zq{_b}\upperfl i\qu i\en}
{\Notes\ibu0e4\qb0{^ceg}\tqh0{^j}\en
\NOtes\zq{_b}\qu{_i}\en}
\vspace{-6pt}
{\footnotesize Merke, daß Softwarepakete, die MIDI-Dateien in
Notenschrift konvertieren können, diese alte Übereinkunft
beibehalten haben. Dann kann eine MIDI-Datei in einigen Vorzeichen
den Noten widersprechen.
}
\subsec
Bei Tonartwechsel mit weniger Vorzeichen werden die
Auflösungszeichen \textbf{vor} den verbleibenden Vorzeichen
geschrieben:
\generalsignature5
\twoextr{%
\notes\qu{cde}\en
\doublebar
\notes\sh m\qsk\sh j\qsk\na n\qsk\na k\qsk\na h\qsk\en
\notes\qu{fg}\en}
{\notes\qu{cde}\en
\generalsignature{2}\Changecontext
\notes\qu{fg}\en}
\generalsignature0
\subsec
Bei einem Zeilen- oder Seitenumbruch muß ein solcher Wechsel
\textbf{vor} dem Umbruch erscheinen:
\generalsignature2
\twoextr
{\Notes\qu{cdef}\en
\afterruleskip=-4pt\bar}
{\afterruleskip=8pt
\Notes\qu{cdef}\en
\generalsignature{-2}\Changecontext}
\generalsignature0
\twoextr
{\notes\na m\hsk\na j\hsk\en
\doublebar%
\notes\fl i\hsk\fl l\hsk\en
\Notes\qu{ghij}\en}
{\notes\fl i\hsk\fl l\sk\en
\Notes\qu{ghij}\en}
\newpage
\subsec
Wenn es notwendig ist, einige Vorzeichen zu versetzen, um
Kollisionen zu vermeiden, ist das obere rechts zu lassen und das
untere nach links zu verschieben, sowohl in Akkord- als auch in
polyphoner Schreibweise:
\twoextr
{\NOtes\qsk\lsh f\zq{^d}\qu f\en
\bar%
\NOtes\qsk\lsh f\zql{^d}\qu f\en}
{\NOtes\qsk\lsh d\zq d\qu{^f}\en
\bar%
\NOtes\qsk\lsh d\zql d\qu{^f}\en}
\subsec
Andere Vorzeichen als die regulären werden in drei Gruppen
eingeteilt:
\begin{itemize}
\item Redaktionelle Vorzeichen \textbf{(r)},
\item Vorsorgliche Vorzeichen \textbf{(v)},
\item "`Aufmerksamkeits"'-Vorzeichen \textbf{(a)}.
\end{itemize}
Setze ein redaktionelles Vorzeichen, wenn Du denkst, die Quelle ist
falsch. Vermerke es durch ein kleines Vorzeichen über oder unter
der Note. In einem Akkord plaziere es links der Note.
{\footnotesize Der \textit{Generalbaß} verwendet ebenfalls solche
kleinen Vorzeichen über den Noten, aber ein Mißverständnis ist
unwahrscheinlich.
}
Setze ein vorsorgliches Vorzeichen, wenn es aus dem Kontext heraus
bereits wirkt, Du aber fürchtest, der Musiker übersieht es, z.\,B. am
Ende eines "`überfüllten"' Taktes. Es ist in Klammern zu setzen.
Ein Aufmerksamkeits-Vorzeichen ist ein theoretisch überflüssiges, das
die Löschung eines vorhergehenden Vorzeichens durch den Taktstrich
bestätigt. Üblicherweise ist es normal zu schreiben.
\twoextr
{\NOtes\qu{^c}\qu d\cfl e\qu e\qu{^c}\en
\bar%
\NOtes\cna c\qu c\en}
{\NOtes\qu{^c}\qu d\ccn q{(r)}\upperfl L\qu e\ccn q{(v)}\csh c\qu c\en
\bar%
\NOtes\ccn q{(a)}\qu{=c}\en}
{\footnotesize In manchen modernen, komplizierten Werken ist es
besser, \textbf{alle} Vorzeichen zu schreiben.
}
%-------------------------------------------------------------------\\
\subsec Früher dachten manche Kopisten, daß das Vorzeichen
selbstverständlich sei, wenn die erste Note in einem Takt dieselbe
ist wie diejenige -- mit Vorzeichen -- im vorausgegangenen Takt:
\setstaffs12\setclef1{\bass\treble}
\startrule
\interstaff{11}
\startextract
\NOtesp\zhl K\hu a|\zh{^f}\zhl d\qup j\en
\notesp|\triolet r\ibbu3i{-1}\qb3j\en
\notes|\qb3{_i}\tqh3h\en
\NOtesp\pt F\zql G\qu N|\zqp g\zqlp d\qup i\en
\notes\ibbl0H1\triolet C\zcu N\qb0G|\zq g\zcl d\cu i\en
\notesp\qb0H\en
\notes\tqb0{_I}\en
\bar
\NOtes\zhl J\qu N|\pt b\zql c\loffset{.25}{\zql e}\qu i\en
\Notes\qu M|\zhl f\ibu3h{-1}\qbp3h\en
\notess|\cl c\en
\notess|\tbbu3\tqh3g\en
\NOtes\zhl C\qu N|\pt b\zql c\qu g\en
\zendextract
\newpage
Die Korrektur ist dann offensichtlich und bedarf keines
redaktionellen Vorzeichens:
\vspace{6pt}
\smallmusicsize
\twoextr
{\NOtesp\zhl K\hu a\nextstaff\zh{^f}\zhl d\qup j\en
\notesp\nextstaff\triolet r\ibbu3i{-1}\qb3j\en
\notes\nextstaff\qb3{_i}\tqh3h\en
\NOtesp\pt F\zql G\qu N\nextstaff\zqp g\zqlp d\qup i\en
\notes\ibbl0H1\triolet C\zcu N\qb0G\nextstaff\zq g\zcl d\cu i\en
\notesp\qb0H\en
\notes\tqb0{_I}\en
\bar%
\NOtes\zhl J\qu N\nextstaff\pt b\zql c\loffset{.25}{\zql e}\upperfl n\qu i\en
\Notes\qu M\nextstaff\zhl f\ibu3h{-1}\qbp3h\en
\notess\nextstaff\cl c\en
\notess\nextstaff\tbbu3\tqh3g\en
\NOtes\zhl C\qu N\nextstaff\pt b\zql c\qu g\en}
{\NOtesp\zhl K\hu a\nextstaff\zh{^f}\zhl d\qup j\en
\notesp\nextstaff\triolet r\ibbu3i{-1}\qb3j\en
\notes\nextstaff\qb3{_i}\tqh3h\en
\NOtesp\pt F\zql G\qu N\nextstaff\zqp g\zqlp d\qup i\en
\notes\ibbl0H1\triolet C\zcu N\qb0G\nextstaff\zq g\zcl d\cu i\en
\notesp\qb0H\en
\notes\tqb0{_I}\en
\bar%
\nspace%
\NOtes\zhl J\qu N\nextstaff\pt b\zql c\loffset{.25}{\zql e}\qu{_i}\en
\Notes\qu M\nextstaff\zhl f\ibu3h{-1}\qbp3h\en
\notess\nextstaff\cl c\en
\notess\nextstaff\tbbu3\tqh3g\en
\NOtes\zhl C\qu N\nextstaff\pt b\zql c\qu g\en}
\vspace{-6pt}
{\footnotesize (Ein vorsorgliches Vorzeichen wäre zwar ein Beleg für deine
musiktheoretischen Kenntnisse, aber es wäre überflüssig.)}
%-----------------------------------------------------------------------//
\subsec
Einige Vorzeichen in alten Ausgaben scheinen entsprechend unserer
modernen Regeln überflüssig zu sein wie das Cis am Ende dieses
Taktes:
\nostartrule
\setstaffs11
\largemusicsize
\setclef1{\bass}
\startextract
\bar%
\NOtes\zw N\zq b\qu d\lsh a\zq a\qu{^c}\en
\NOtes\zq b\qu d\zq{^c}\qu e\en
\bar%
\zendextract
\vspace{-6pt}
Deswegen ist die folgende Theorie abzulehnen: \textit{
Wenn dieses Vorzeichen in meiner Quelle vorhanden ist, muß es dafür
einen guten Grund geben, hier aber wurde ein falsches Vorzeichen
geschrieben. Wenn jedoch der Komponist ein Cis am Ende des Taktes
gewollt hätte, hätte er dort irgendein Zeichen geschrieben. Also laß
mich den Fehler korrigieren!}
\vspace{6pt}
\twoextr{
\bar%
\NOtes\zw N\zq b\qu d\lsh a\zq a\qu{^c}\en
\NOtes\zq b\qu d\zq{=c}\qu e\en
\bar%
}
{\bar%
\NOtes\zw N\zq b\qu d\lsh a\zq a\qu{^c}\en
\NOtes\zq b\qu d\zq c\qu e\en
\bar%
}
\vspace{-16pt}
{\footnotesize Wenn diese drei Viertelnoten polyphon geschrieben
worden wären, wäre die Erklärung offensichtlich. Ich könnte auch
ähnliche Mißverständnisse über oktavenübergreifende Vorzeichen
anführen, wie vorher gezeigt.}
\section{Taktnummern}
\subsec
Pausen am Anfang, die allen Stimmen gemeinsam sind, werden nicht
geschrieben, besonders wenn es eine Wiederholung von der ersten Note
an gibt:
\normalmusicsize\nostartrule\setclef1\treble
\generalmeter{\meterfrac34}
\twoextr
{\NOtes\hpause\en
\Notes\qu c\en
\bar%
\Notes\qu{def}\en
\bar%
\Notes\qu{hi}\en
\rightrepeat
\Notes\ql j\en
\bar
\Notes\ql k\en}
{\Notes\qu c\en
\bar%
\Notes\qu{def}\en
\bar%
\Notes\qu{hi}\en
\rightrepeat
\Notes\ql j\en
\bar
\Notes\ql k\en}
\subsec
Die Nummer des allerersten Taktes eines Stückes wird niemals
geschrieben. Ist dieser Takt ein Auftakt, ist seine Nummer
\textbf{Null}.
\normalmusicsize\nostartrule\setclef1\treble
\generalmeter{\meterfrac34}
\twoextr
{\Notes\loffset{8}{\zcharnote o{\eightbf 1}}\qu c\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 2}}\qu{def}\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 3}}\qu{hi}\ql j\en}
{\Notes\qu c\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 1}}\qu{def}\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 2}}\qu{hi}\ql j\en}
\vspace{-9pt}
{\footnotesize Taktnummern am System links oben gibt es in der
Praxis genug.}
\newpage
\subsec
Wenn ein Doppelstrich innerhalb eines Taktes steht, hat er keinen
Einfluß auf die Taktnumerierung.
\twoextr
{\Notes\qu{cde}\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 2}}\qu{de}\en
\leftrightrepeat%
\Notes\qu f\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 4}}\qu{hi}\ql j\en
\bar}
{\Notes\qu{cde}\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 2}}\qu{de}\en
\leftrightrepeat%
\Notes\qu f\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 3}}\qu{hi}\ql j\en
\bar}
\subsec
Wenn \textit{Erstes-Ende-Zweites-Ende}-Takte vorkommen, wird nur die
Taktnummer des \textit{ersten Endes} in die Zählung einbezogen. Wenn
notwendig, bekommen entsprechende Taktnummern Indices \textit{a}
und \textit{b}.
\vspace{12pt}
\generalmeter{\null}
\twoextr
{\Notes\loffset{5}{\zcharnote o{\eightbf 30}}\hu c\en\bar
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 31}}\hu d\en
\Setvolta1\bar
\Notes\hu e\en
\bar
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 33}}\hu f\en
\setvolta2\endvoltabox\rightrepeat
\Notes\hu g\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 35}}\hu h\en
\bar%
\Notes\hu i\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 37}}\hl j\en}
{\Notes\loffset{5}{\zcharnote o{\eightbf 30}}\hu c\en
\bar
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 31}}\hu d\en
\Setvolta1\bar%
\Notes\hu e\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 33a}}\hu f\en
\setvolta2\endvoltabox\rightrepeat
\Notes\hu g\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 33b}}\hu h\en
\bar%
\Notes\hu i\en
\bar%
\Notes\loffset{2}{\zcharnote o{\eightbf 35}}\hl j\en}
{\footnotesize
Allerdings haben viele schnelle Sätze Wiederholungsbalken
inmitten eines Taktes (wie das Allegretto der
\textit{Mondscheinsonate}). Diese Wiederholung könnte genauso gut
in der \textit{Erstes-Ende-Zweites-Ende}-Form für diesen Takt
notiert werden. Deshalb müssen beide Schreibweisen die gleiche
Taktnummer ergeben.
}
\section{Verschiedenes}
\subsec
Am Anfang einer einzeiligen Instrumentenstimme sollte kein
Taktstrich gesetzt werden, anders als in der Orchesterpartitur.
\setclef1\alto
\startrule\largemusicsize
\begin{music}\let\extractline\hbox
\hbox to \hsize{
\hfill
\startextract
\NOtes\qu{abc}\en
\zendextract\hfill\nostartrule
\startextract
\NOtes\qu{abc}\en
\zendextract
\hfill}
\let\extractline\centerline\end{music}
\subsec
Früher hatten manche Staccato-Noten einen kleinen Keil anstatt des
modernen Punktes. Wenn \textbf{beide} Symbole in einem Stück
vorkommen, bezeichnen sie zwei Arten des Staccato. Diese Schreibweise
ist dann originalgetreu zu kopieren. Andererseits sind nur Punkte zu
setzen, wenn ausschließlich Keile vorkommen:
\largemusicsize\setstaffs1{1}\setclef1{\treble}\nostartrule
\twoextr{
\Notes\ibu0d1\lppz c\qb0c\lppz d\qb0d\lppz e\qb0e\lppz f\tqh0f\en}
{\Notes\ibu0d1\lpz c\qb0c\lpz d\qb0d\lpz e\qb0e\lpz f\tqh0f\en}
\subsec
Solche Zeichen stehen in vertikaler Ausrichtung stets über den
Notenköpfen statt den Notenhälsen, sogar wenn Polyphonie
eine halsseitige Stellung verlangt:
\twoextr
{\NOtes\zhl c\hroff{\upz l}\qu e\hroff{\uppz k}\qu f\en
\Notes\zql b\ibu0g0\hroff{\upz m}\qb0g\hroff{\upz m}\tqh0g\en}
{\NOtes\zhl c\upz l\qu e\uppz k\qu f\en
\Notes\zql b\ibu0g0\upz m\qb0g\upz m\tqh0g\en}
\subsec
Vorschläge werden \textbf{nach} dem Taktstrich geschrieben,
ungeachtet ihrer rhythmischen Interpretation:
\twoextr
{\NOtes\qu N\en
\notes\multnoteskip\tinyvalue\tinynotesize\ibbu0e4\qb0c\tqh0e\en
\bar
\NOtes\hu g\en}
{\NOtes\qu N\en
\bar
\notes\multnoteskip\tinyvalue\tinynotesize\ibbu0e4\qb0c\tqh0e\en
\NOtes\hu g\en}
\newpage
\subsec
Die Tempobezeichnung sollte in Antiqua geschrieben werden, andere
Zeichen in Kursiv:
\vspace{6pt}
\setclef1\treble
\twoextr
{\NOtes\zcn o{\medtype\it allegro}\qu{de}\zcn N{Cres}\qu{fg}\en}
{\NOtes\zcn o{\medtype Allegro}\qu{de}\zcn N{\medtype\it cresc.}\qu{fg}\en}
\vspace{-6pt}
{\footnotesize Merke auch die Großschreibung und den Abkürzungspunkt.}
\subsec
Früher schrieb man \textbf{loco} (lat. \textit{zum Ort}), um
das Ende eines Oktavenzeichens (\textit{8}\raisebox{2mm}{- - - - -})
zu kennzeichnen. Jetzt sind solche Zeichen üblich geworden, so daß
\textbf{loco} überflüssig ist.
\section{Einige moralische Ratschläge zum Notensatz}
\subsec
Wenn Du Dich für eine bestimmte Schreibweise entschieden hast, mache
damit im ganzen Stück so weiter, anstatt nach Deiner Laune zwischen
zwei Praktiken zu wechseln, selbst wenn wir gesehen haben, daß die
erste fragwürdig ist.
\subsec
Fehler bei einer Terz sind aus offensichtlichen Gründen der
optischen Wahrnehmung viel häufiger als bei einer Sekunde. Sei
tolerant mit den Autoren Deiner Quelle.
\subsec
Was machst Du, wenn Du denkst, Deine Noten sind fertig? Klar,
Du stürzt an Dein Instrument und spielst das Stück aus diesen
Noten.
Aber wenn Dir das Stück geläufig ist, wirst Du, überwältigt von
Deiner Begeisterung, sehr wahrscheinlich ziemlich viele Fehler
übersehen. Laß Dein Instrument beiseite, lege Deine Noten und die
Vorlage auf den Tisch und nimm einen Stift. Vergleiche Takt für Takt
und -- wenn es mehrere Zeilen gibt -- Stimme für Stimme. Schließe ab
mit den Sonderzeichen (Tempo, Interpretation, Pianopedal usw.)
jeweils für mehrere Stimmen.
Doch das ist noch nicht genug. Tatsächlich hat ein guter Musiker wie
Du die Fähigkeit, unwillkürlich einige Fehler bei Spielen zu korrigieren
(z.\,B. Vorzeichen). Der vorhergehende Test wird solche Fehler nicht
aufdecken, weil sie in beiden Versionen die gleichen sind.
Wenn Deine Notensatzsoftware Dein Stück ins MIDI-Format konvertieren
kann, wird die dabei erhaltene Datei hilfreich sein. Anderenfalls wirst
Du Deine Noten einem weniger erfahrenen Musiker geben, der noch nicht
gegenüber einer solchen automatischen Korrektur anfällig ist.
\subsec
\textbf{Merke Dir: Noten richtig zu setzen, ist ebenso schwierig wie
ein Instrument richtig zu spielen.}
\end{document}