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Josia Pietsch 2022-03-29 10:58:06 +02:00
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@ -240,22 +240,3 @@ Bei Einteilung eines Ganztones ist großen und kleinen Halbton ergeben sich als
Buchempfehlung: ``A Geometry of Music'' - Dmitri Tymoczko
\begin{definition}
Wir definieren eine Metrik auf der Menge der Tonvorräte, wobei $\text{dist}(T, T')$ die minimale Anzahl an Halbtonschritten sei, die geändert werden müssen, um von $T$ zu $T'$ zu gelangen.
\end{definition}
\begin{definition}
Eine \vocab{Modulation} ist ein Wechsel c$\sharp$\footnote{Enhamonisch auch als $d\flat$ bekannt} Tonvorrates, der nicht auf komplett absurde Weise geschieht. (``lokal sinnvoll'')
\end{definition}
Tonvorräte:
\begin{itemize}
\item $n=2$ :
\begin{itemize}
\item 6,6 (Halbtonschritte EDO12)
z.B. $C, F\sharp$
\item $7,5$
z.B. $C,G$
\end{itemize}
\end{itemize}

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@ -1,4 +1,6 @@
\section{Modulation}
\begin{definition}[Tonvorrat]
Ein \vocab{Tonvorrat} ist eine Menge von $n$ Tönen pro Oktave, welche ungefähr gleichmäßig verteilt sind.
\end{definition}
\begin{definition}
Wir definieren eine Metrik auf der Menge der Tonvorräte, wobei $\text{dist}(T, T')$ die minimale Anzahl an Halbtonschritten sei, die geändert werden müssen, um von $T$ zu $T'$ zu gelangen.
@ -6,7 +8,7 @@
\begin{definition}
Eine \vocab{Modulation} ist ein Wechsel c$\sharp$\footnote{Enhamonisch auch als $d\flat$ bekannt} Tonvorrates, der nicht auf komplett absurde Weise geschieht. (``lokal sinnvoll'')
Eine \vocab{Modulation} ist ein Wechsel c$\sharp$\footnote{Enharmonisch auch als $d\flat$ bekannt} Tonvorrates, der nicht auf komplett absurde Weise geschieht. (``lokal sinnvoll'', einzelne Töne werden minimal verändert)
\end{definition}
Tonvorräte:
@ -17,5 +19,81 @@
z.B. $C, F\sharp$
\item $7,5$
z.B. $C,G$
mögl. Modulation $C,G \to C,G\flat (6,6) \to D\flat,G\flat (5,7)$
\item $8,4$
\end{itemize}
\item $n=3$
\begin{itemize}
\item $4,4,4$
z.B. $C,E,G\sharp$
\item $4,3,5$ z.B. $C,E,G$ (\vocab{Dur})
\item $3,4,5$ z.B. $C,E\flat, G$ (\vocab{Moll})
\end{itemize}
Mögl. Modulationen: $C,E,G \to C, E\flat, G (3,4,5)$, $C,E,G \to B,E,G (3,4,5)$, $C,E,G \to C,E,G\sharp (4,4,4)$
Insbesondere kommt man von $C,E\flat, G$ über $C,E,G$ nach $B,E,G$ (Verschiebung um ein Terz)
\item $n=4$
\begin{itemize}
\item $3,3,3,3$ z.B. $C, E\flat,G\flat,A$
\item $3,3,2,4$ $C,E\flat, G\flat, A\flat$ $(A\flat^7)$
\item $2,3,3,4$ $C,D,F,A\flat$ ($f^6$)
\item $3,2,3,4$ $C,E\flat, F, A\flat$ ($f^7$)
\end{itemize}
Mögl. Modulationen:
$A\flat, C, E\flat, G\flat \to A \flat, C, E\flat F (4,3,2,3)$
$A\flat, C, E\flat, G\flat \to A \flat, C\flat, E\flat, G\flat (3,4,3,2)$
Insbesondere kommt man von $A\flat, C, E\flat, F$ nach $A\flat, C\flat, E\flat, G\flat$ (Verschiebung um eine kleine Terz).
Modulationen mit zwei Änderungen:
$A, C, D, G\flat = F\sharp$ ($D^7$)
$A,B,E\flat=D\sharp, G\flat = F\sharp$ $(B^7)$
$A,C,E\flat,F$ ($F^7$)
Die Modulation von $D^7$ nach $A\flat^7$ wird als \vocab{tritone substitution} bezeichnet.
\item $n = 5$
\begin{itemize}
\item $3,2,2,3,2$
(Pentatonik)
\end{itemize}
\end{itemize}
\item $n=6$
\begin{itemize}
\item $2,2,2,2,2,2$ (Ganztonleiter)
\end{itemize}
\item $n=7$
\begin{itemize}
\item $2,2,1,2,2,2,1$
\end{itemize}
Je nach Wahl des Grundtones ergibt sich Dur oder Moll.
Je früher die Halbtonschritte kommen, desto dunkler ist die Tonart.
Modulationen verschieben um eine Quinte $\leadsto$ \vocab{Quintenzirkel}
\end{itemize}
\begin{quote}
``Im Prinzip ist Game of Thrones ein großes Jazz Stück'' - Man erwartet gewisse Dinge, die manchmal eintreten und manchmal nicht.
\end{quote}
\subsection{Stabilität von Akkorden}
\begin{definition}
Ein Akkord heißt \vocab{stabil} wenn keine Auflösung erwartet wird. (Wir könnten das Stück auf diesem Akkord beenden)
\end{definition}
Leitton (Auflösung kl. Halbton nach oben)
c g b d $\frac{8}{3}, 4, 5, 6$ bzw. $8, 12, 15, 18$. Die Erinnerung an den Grundton $c$ macht den Akkord instabil.

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@ -135,3 +135,10 @@ Einige Aspekte werden in klassischer Musiktheorie nicht behandelt:
Wir wollen im Folgenden Musiktheorie aus Mathematik und möglichst einfachen Axiomen aufzubauen.
\begin{notation}
$B\flat \coloneqq B$
$B \coloneqq H$
\end{notation}